Der Morioka Hachimangu (Morioka Hachiman-gu), gelegen in der Stadt Morioka in der Präfektur Iwate, ist ein Kraftort, der als „Gesicht von Morioka“ und als größtes jinja (Schrein) der Präfektur gilt. Dieser jinja, dessen leuchtend zinnoberroter Schreinbau sofort ins Auge fällt, geht tatsächlich über die Rolle eines bloßen historischen jinja hinaus und birgt eine Fülle an mysteriösen Geschichten und einzigartigen Sehenswürdigkeiten, die Besucher überraschen werden.
Dieses Mal stellen wir Ihnen die unbekannten Hintergründe und Geheimnisse des Morioka Hachimangu vor, der von den Einheimischen sogar als „Themenpark der jinja“ bezeichnet wird.
Grundlegende Informationen
Standort: Iwate-ken Morioka-shi Hachiman-cho 13-1
Hauptverehrter kami (Gottheit): Hondawake no Mikoto (Hon-da-wa-ke no Mi-ko-to / der 15. Kaiser Ojin)
Gründung: Errichtet im Jahr Enpo 8 (1680) durch Nambu Shigenobu, den 29. Fürsten des Nambu-Lehens (Es wird auch überliefert, dass seine Ursprünge auf das Jahr 1062 zurückgehen, als Minamoto no Yoriyoshi hier eine Gottheit verehrte.)
Segnungen/Nutzen: Landwirtschaft, Industrie, Handel, Bildung, Ernährung, Kleidung und Unterkunft – alle Bereiche des menschlichen Lebens.
1. Das Siegel des schlechten Atems? Die Kürbisse zur Abwehr von Unglück
Einer der charakteristischsten Anblicke am Morioka Hachimangu sind die unzähligen „roten Kürbisse“, die dicht an dicht auf dem Schreingelände hängen. Diese werden „yakufuji no hyotan“ (Kürbisse zur Abwehr von Unglück) genannt und sind Teil eines einzigartigen Rituals, das man anderswo kaum findet.
Die Gläubigen pusten dreimal kräftig ihren Atem – „fuh, fuh, fuh“ – in den erhaltenen Kürbis. Sie übertragen ihre Unglücke und bösen Geister mit ihrem Atem in den Kürbis und verschließen ihn sofort mit einem Stopfen. Wenn man bedenkt, dass in den unzähligen Kürbissen, die auf den Regalen des Geländes aufgereiht sind, die „schlechten Dinge“ der Menschen fest eingeschlossen sind… dann kann man sich einer gewissen mysteriösen Anziehungskraft nicht entziehen.
2. Wenn Sie sich verlaufen haben, kommen Sie hierher! „Ein Themenpark der jinja“ mit 18 Schreinen
Auf dem weitläufigen Gelände sind neben der Haupthalle über 10 kleinere摂社 (setsha) und 末社 (massha), also Nebenschreine, verteilt. Ihre Vielfalt ist so groß, dass sie den Beinamen „Themenpark der jinja“ erhalten hat.
– Jūnishi jinja (Schrein der zwölf Tierkreiszeichen): Hier werden Schutzgottheiten für jedes Tierkreiszeichen verehrt, und es ist üblich, den jinja zu besuchen, der dem eigenen Geburtsjahr entspricht.
– Kenko jinja (Gesundheits-Schrein): Erstaunlicherweise sind hier nicht nur die kami der fünf Organe wie „Herz“, „Leber“ und „Lunge“ verehrt, sondern sogar ein „Krebs-kami“ und ein „Schlaganfall-kami“. Es ist sehr selten, kami zu finden, die auf bestimmte Körperteile oder Krankheiten spezialisiert sind.
– Takabe jinja (Takabe-Schrein): Dieser jinja verehrt den kami der Kochkunst und besitzt auch einen „Hōchōzuka“ (Messer-Hügel) zur Würdigung von Messern. Er ist ein Geheimtipp für Köche und Hausfrauen, die sich eine Verbesserung ihrer Kochkünste wünschen.
3. Die „Türen der Anbetungshalle“, die 24 Stunden lang nie geschlossen werden
Während viele jinja ihre Tore nachts oder frühmorgens schließen, bleiben die Türen der Haiden (Anbetungshalle) des Morioka Hachimangu 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr geöffnet. Dies ist eine Tradition, die aus tiefem Mitgefühl entspringt, damit „jeder, zu jeder Zeit und unter allen Umständen zu den kami beten kann“.
Nachts, in der Stille, wird der zinnoberrote Schreinbau beleuchtet und verwandelt sich vom Tagesbild in eine fantastische Szenerie, die eine leicht geheimnisvolle Atmosphäre ausstrahlt. Man hört auch Stimmen, die berichten, dass man bei einem nächtlichen Solobesuch ein seltsames Gefühl empfindet, als stünde man den kami persönlich gegenüber.
4. Angeln nach dem Schicksal? Das verspielte „Medetai Omikuji“
Vor der Haupthalle erfreuen sich viele am „Medetai Omikuji“ (glückverheißende Meerbrassen-Orakel), bei dem man mit einer Angelrute sein Glück „herausfischt“.
Dabei angelt man buchstäblich niedliche Meerbrassen-Figuren, die das omikuji (Glückslos) enthalten. Die Verheißung, „sein Glück mit eigenen Händen zu angeln“, und der spielerische Spaß ziehen Erwachsene und Kinder gleichermaßen in ihren Bann. Die Wünsche sind je nach Farbe unterteilt: Rot steht für Sicherheit, Gold für Geldsegen und so weiter.
5. Eine Geschichte, die aus der „Liebe des Nambu-Fürsten zum einfachen Volk“ entstand
Ursprünglich befand sich der Hachimangu innerhalb der Burg Morioka, sodass das einfache Volk ihn nicht ohne Weiteres besuchen konnte. Doch Nambu Shigenobu, der Fürst der Edo-Zeit, ließ einen neuen Schrein am heutigen Standort errichten, damit „auch das einfache Volk frei beten konnte“, was den Beginn des heutigen Morioka Hachimangu markiert.
Zu dieser Zeit wurde das heutige „Hachiman-cho“ als monzenmachi (Schrein- oder Tempelstadt) angelegt. Da die Stadt um den jinja herum angelegt wurde, bewahrt die vom sando (Zufahrtsweg) ausgehende Stadtlandschaft bis heute eine nostalgische und herzliche Lebendigkeit.
Der Morioka Hachimangu ist ein landesweit seltener jinja, in dem die Bedeutung der Geschichte mit „erfahrungsbasiertem“ Vergnügen, wie den Kürbissen und dem Angel-Omikuji, Hand in Hand geht.
Wenn Sie Morioka besuchen, sollten Sie unbedingt Ihren Atem in einem Kürbis versiegeln und eine „Reise der Begegnung mit den kami“ unternehmen, indem Sie die 18 Schreine erkunden.
